Von Soleares spricht man, wenn es sich um mehrere Strophen handelt. Die Soleá jedenfalls, gehört zu den "Grundformen" des Flamenco, dem "Cante Jondo". Leblón schreibt in seinem Buch, das Einteilen in "Grundformen" sei überholt, in muskalische Kategorien einzuteilen wäre eine sinnvollere Klassifizierung. Die Soleá hat einen 12- schlägigen Rhythmus und zählt damit auch zu den "typischen" Flamencostilen.
Man sagt, "Soleá" käme von "Sola" "Soledad"- Einsamkeit. Es findet sich aber noch ein Wort das besser zur Soleá passt: "Solarne" - das bedeutet "feierlich". Die Stimmung der Soleá ist besinnlich und feierlich. Sie kann der Einzug der Königin sein, aber auch wie ein nachdenklicher Spaziergang, eine Andacht oder Meditation. Die Soleá, sokann man sich vorstellen, spendet Trost wenn man verzweifelt, wütend, traurig ist, sie kann die Stimmung von Verlassenheit aber auch von in Ruhe gelassen werden wollen, haben. Der Gesang beginnt eigentlich mit "Lerelerele". Meist endet die Soleá in Bulerías, um wieder lebendig und wach zu werden, um eine Schwere aufzuheben. Es gibt 3 Formen der Soleá.
- Soleá grande- die große,
- Soleá corte- die kurze und
- Soleriya- die Liebliche
- Corte und Soleriya haben nur dreizeilige Strophen, und sind im Text nicht so schwermütig, gehen in Bulerías über. Der einzige Unterschied zwischen Corte und Soleriya:
die erste Zeile der Soleriya ist sehr kurz. - Die Grande ist 4- zeilig und schwermütiger, geht nicht immer in Bulerías über, ist aber nicht so tragisch wie die Siguiriya.
Es werden die Soleares auch nach Herkunft unterschieden - so gibt es die:
- Soleá de Alcalá
- Utrera
- Triana.
Ich habe noch eine sehr alte, schnörkellose Form der Palmas für die Soleares gelernt. Als ich später woanders tanzte, wurde mir dann gesagt, die Soleá beginne auf die 12. Das war für mich derart unharmonisch, dass ich dachte, ich wäre eben kein "Soleares- Typ". Bis mir dann Musiker gesagt haben, dass die Soleá auf 1,2,3, betont wird und da auch beginnt. Das passt auch wieder zu dem Klatschmuster, das ich gelernt habe, das so aussieht:
X X X - - - X x X - X - -
1 2 3 4 5 6 7 + 8 9 10 11 12
Eine sehr berühmte und eingängige, und für mich eher lieblich klingende, Soleá ist von Paco Peña, die du hier sehen kannst:
"Soleá de Córdoba" hier zu hören und zu sehen.
Eine schöne und uralte Version mit typischer Länge – und einem etwas bemerkenswerten Ende findet man hier:
das Buch ist leider vergriffen, aber manchmal bekommt man es über das Antiquariat über Amazon, da gibts manchmal gebrauchte Exemplare. Viel Erfolg beim Kauf!