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am strand von san fernando

Cadiz ist zwar umgeben von Strand aber Parkplätze sind nur wenig vorhanden. Wir fahren also wieder aus Cádiz raus, und weil Cádiz an den meisten Stellen im Meer endet, dreht man dazu wieder um und fährt zurück. Der Strand von San Fernando ist nur ein paar Kilometer von Cádiz entfernt. Wir fahren an der Militärzone vorbei und es gibt verschiedene Eingänge zum Strand und Parkplätze für alle. Es gibt dort Umkleiden mit Fußduschen um den Sand abzuduschen und Toiletten, die von einer Toilettenfrau gereinigt werden. In der Strandbar kann man warm und kalt essen oder von der Theke aus Getränke und Tapas mitnehmen. Es sind außer uns nur Einheimische- oder andere Spanier da. Alle sprechen Spanisch und vor uns diskutieren ein paar ältere Frauen mit ihren Männern, dass sie einen anderen Platz suchen müssen, weil das zu nah am Meer ist, wenn die Flut kommt, müssen sie wegrutschen.

Geselligkeit und Kindererziehung

Wie ich beobachte, kommt und ca 17.00 Uhr ein Schwall vor dem alle davonhüpfen, wenn er die Sonnenschirme und Taschen leckt, und dann geht das Meer zurück. Mein Mann behauptet es sei Flut. Um 18.30 Uhr frage ich ihn, ob er denn das Meer verjagt hat, denn er muss nun weiter zum Meer laufen als um 17.00Uhr. Das Strandleben ist quirlig, die Einheimischen wirken, als wären sie schon den ganzen Tag hier. Sie haben Sonnenschirme in den Strand gesteckt, Campingmöbel aufgestellt und Essen und Getränke in Kühlkisten mitgebracht. Sie sitzen in großen Familienclans oder in kleinen Grüppchen zusammen. Besonders beeindruckend ist die Erziehung der Kinder. Die Kinder spielen und plantschen im Meer, einige können zwar nicht schwimmen, die Eltern lassen sie aber dennoch voller Vertrauen ins Meer- so lange sie stehen können. Die Kinder werden nicht gemaßregelt. Gequengle wird ignoriert, sogar der Wutanfall vom kleinen Carlos, der neben seiner Mutter heulend auf und ab hüpft, weil er etwas will, läuft ins Leere. Sie unterhält sich weiter mit den Schwestern und Freundinnen, als wäre das nicht ihr Kind- als wäre da überhaupt kein Kind. Als Carlos dann aufgibt und neben ihr im Sand spielt, wendet sie sich ihm zu, und spricht freundlich mit ihm. Ich höre kein einzig strenges Wort zu Kindern.

Gute Unterhaltung

Hin und wieder geht man in Gruppen ins Meer. Diejenigen die schwimmen können werfen sich in die Fluten, die anderen stehen im Meer herum. Die Spanier prallen sich nicht in die Sonne, sie sitzen oder liegen prinzipiell unter dem Sonnenschirm. Manche Frauen tragen zwar Bikini-Höschen, die in der Größe für 8- jährige gedacht sind, aber String- Tangas sieht man nicht. Oben- ohne einige. Ein Señor schiebt einen Wagen mit Süßigkeiten, Getränken und Melonenstücken wie einen Schubkarren vor sich her. Er hat einen großen Sombrero auf dem Kopf und stapft durch den Sand, dazu beschallt er den Strand mit lauter Spanisch- Pop-Musik aus einem Cassettenrecorder, der am Dach des Schubkarrens hängt. Er singt lauthals mit. Wenn er stehen bleibt läutet er eine Glocke und ruft laut was er feil zu bieten hat. Die Leute laufen hin, stellen sich in die Schlange und kaufen ihm seine Süßigkeiten ab. Dann stapft eine Dame im Bikini mit erbosten Schritten auf ihn zu. Sie diskutiert mit ihm, er antwortet, ich verstehe nur, dass es irgendwie um Musik geht. Sie schimpft mit ihm, gestikuliert wild, er anwortet wieder. Die Strandgäste schauen auf, hören gespannt zu. Dann dreht sie sich wutentbrannt um und stapft wieder davon. Der Señor dreht den Cassettenrecorder wieder laut und die Strandgäste applaudieren und singen alle lauthals mit. Vermutlich hat sie sich über seine laute Musik aufgeregt. Und dann geht der Süßigkeitenverkauf weiter als wäre nichts gewesen, wenig später schiebt er wieder lautsingend und beschallend den Wagen weiter durch den Sand.

Viel trinken bei der Hitze

Normaler Weise halte ich ja nichts von Alkohol am helllichten Tag, und schon gar nicht wenn es heiß ist. Es hat ungefähr 36 Grad im Schatten, aber die Meeresbrise sorgt dafür, dass es trotzdem angenehm ist. Hier am Strand ist es üblich, Tinto de verano zu trinken. Tinto ist ein hervorragendes süffiges Getränk, wenn es heiß ist. Es besteht aus Eiswürfeln, aufgegossen mit Rotwein bis über die Hälfte und Limonade oder Mineralwasser, plus einer dünnen Limone. Am Strand gibt es Tinto auch in Flaschen. Und merkwürdiger Weise macht er nicht betrunken! Salut, Dinero yAmor auf das phantastische Strandleben!

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